In der heutigen Arbeitswelt ist die Gesundheit der Mitarbeiter eine der wertvollsten Ressourcen für Unternehmen. Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) bietet einen strukturierten Ansatz, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Belegschaft zu fördern und gleichzeitig die Unternehmensleistung zu steigern. Doch wie die aktuelle Whatsnext-Studie 2022 zeigt, steht das Gesundheitsmanagement in vielen Betrieben vor erheblichen Herausforderungen.
Was ist betriebliches Gesundheitsmanagement?
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst alle systematischen Maßnahmen und Prozesse, die ein Unternehmen implementiert, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern. Es geht dabei um wesentlich mehr als nur einzelne Gesundheitsförderungsmaßnahmen – BGM ist ein ganzheitlicher Managementansatz, der die Gesundheit der Beschäftigten als strategische Ressource des Unternehmens betrachtet.
Ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement integriert gesundheitsfördernde Strukturen und Prozesse in alle Unternehmensbereiche und schafft Rahmenbedingungen, die sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden unterstützen.
Was umfasst das betriebliche Gesundheitsmanagement?
Das betriebliche Gesundheitsmanagement umfasst verschiedene Handlungsfelder und Maßnahmen, die ineinandergreifen und aufeinander aufbauen. Im Kern besteht ein ganzheitliches BGM aus:
- Bedarfsanalyse: Erfassung der gesundheitlichen Situation im Unternehmen durch Mitarbeiterbefragungen, Gesundheitszirkel und Analyse von Arbeitsunfähigkeitsdaten.
- Maßnahmenplanung: Entwicklung gezielter Interventionen auf Basis der Analyseergebnisse.
- Maßnahmenumsetzung: Implementierung der ausgewählten Angebote und Veränderungen.
- Evaluation: Regelmäßige Überprüfung der Wirksamkeit und Anpassung der Maßnahmen.
Das BGM umfasst dabei sowohl verhaltensorientierte Maßnahmen, die auf das individuelle Gesundheitsverhalten der Mitarbeiter abzielen, als auch verhältnisorientierte Maßnahmen, die die Arbeitsbedingungen und -strukturen gesundheitsförderlich gestalten.
Was sind die 3 Säulen des BGM?
Ein erfolgreiches betriebliches Gesundheitsmanagement basiert auf drei zentralen Säulen, die zusammen eine ganzheitliche Strategie bilden:
1. Betrieblicher Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
Der Arbeitsschutz bildet das gesetzlich vorgeschriebene Fundament des BGM und umfasst alle Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren. Dazu gehören:
- Gefährdungsbeurteilungen (physisch und psychisch)
- Sicherheitsunterweisungen
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
- Technische Schutzmaßnahmen
Die Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen ist nicht nur gesetzlich verpflichtend, sondern bildet auch die Grundlage für alle weiteren Gesundheitsmaßnahmen im Unternehmen.
2. Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
Das betriebliche Eingliederungsmanagement zielt darauf ab, Mitarbeiter nach längerer Krankheit wieder erfolgreich in den Arbeitsprozess zu integrieren. Es umfasst:
- Systematische Wiedereingliederung nach langer Krankheit
- Anpassung des Arbeitsplatzes und der Arbeitsaufgaben
- Stufenweise Wiederaufnahme der Arbeit
- Unterstützende Begleitung durch Führungskräfte und spezialisierte Ansprechpartner
Das BEM ist seit 2004 für alle Arbeitgeber gesetzlich verpflichtend und stellt einen wichtigen Baustein für die langfristige Erhaltung der Arbeitsfähigkeit dar.
3. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)
Die betriebliche Gesundheitsförderung umfasst alle freiwilligen Maßnahmen eines Unternehmens, die aktiv die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter stärken sollen:
- Bewegungs- und Sportkurse
- Ernährungsberatung und gesunde Verpflegungsangebote
- Stressbewältigungs- und Resilienztrainings
- Gesundheitstage und -aktionen
- Suchtprävention
Die BGF geht über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus und bildet das proaktive Element eines umfassenden Gesundheitsmanagements.
Nur wenn alle drei Säulen gleichermaßen berücksichtigt werden, entsteht ein wirksames und nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement.
Welche Maßnahmen des BGM gibt es?
Ein effektives betriebliches Gesundheitsmanagement umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, die sowohl auf die Verhältnisse im Unternehmen als auch auf das Verhalten der Mitarbeiter abzielen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Maßnahmen:
Verhältnisorientierte Maßnahmen
Diese Maßnahmen zielen auf die Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen:
- Arbeitszeitgestaltung
- Flexible Arbeitszeiten
- Teilzeitmodelle
- Vertrauensarbeitszeit
- Sabbaticals
- Arbeitsplatzgestaltung
- Ergonomische Arbeitsplätze
- Lärmreduktion
- Optimale Beleuchtung
- Ruhezonen und Rückzugsmöglichkeiten
- Organisationsentwicklung
- Gesundheitsgerechte Führung
- Transparente Kommunikationsstrukturen
- Beteiligungsorientierte Arbeitsprozesse
- Förderung der Work-Life-Balance
Verhaltensorientierte Maßnahmen
Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das individuelle Gesundheitsverhalten der Mitarbeiter zu verbessern:
- Bewegungsförderung
- Betriebssport
- Kooperationen mit Fitnessstudios
- Aktive Pausengestaltung
- Schrittzähler-Challenges
- Ernährung
- Gesunde Kantinenangebote
- Wasserspender im Büro
- Ernährungsworkshops
- Obstkorb am Arbeitsplatz
- Mentale Gesundheit
- Stressmanagement-Seminare
- Achtsamkeitstrainings
- Entspannungstechniken
- Psychologische Beratungsangebote
- Suchtprävention
- Nichtraucherprogramme
- Alkoholprävention
- Unterstützung bei Suchtproblemen
- Sensibilisierung der Führungskräfte
Strukturelle Maßnahmen
Diese Maßnahmen schaffen die organisatorischen Voraussetzungen für ein erfolgreiches BGM:
- BGM-Steuerungskreis
- Interdisziplinäres Team zur Koordination des BGM
- Regelmäßige Sitzungen und Abstimmungen
- Entwicklung einer BGM-Strategie
- Controlling und Qualitätssicherung
- Gesundheitszirkel
- Partizipative Arbeitsgruppen
- Identifikation von Belastungen und Ressourcen
- Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen
- Einbindung aller Hierarchieebenen
- Führungskräfteentwicklung
- Sensibilisierung für Gesundheitsthemen
- Training in gesunder Mitarbeiterführung
- Vorbildfunktion stärken
- Gesprächsführungskompetenz entwickeln
- Betriebliches Vorschlagswesen
- Ideenmanagement für Gesundheitsthemen
- Prämierung gesundheitsfördernder Ideen
- Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
- Beteiligung aller Mitarbeiterinnen
Die aktuelle Situation des BGM in Deutschland
Die Whatsnext-Studie 2022, die größte Arbeitgeberstudie zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, zeigt ein alarmierendes Bild: Obwohl fast 90 Prozent der befragten Unternehmen angeben, Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsförderung umzusetzen, haben nur 27 Prozent tatsächlich ein ganzheitliches BGM etabliert.
Die Herausforderungen für das betriebliche Gesundheitsmanagement sind vielfältig:
- Fehlende Gesamtstrategie: Viele Unternehmen setzen auf Einzelmaßnahmen statt auf einen ganzheitlichen Ansatz mit Bedarfsanalyse, zielgerichteten Maßnahmen und Wirksamkeitsprüfung.
- Ungleiche Berücksichtigung von Zielgruppen: Während Führungskräfte und Büromitarbeiter oft im Fokus stehen, werden gewerbliche Beschäftigte und Schichtarbeiter häufig vernachlässigt.
- Mangelnde Investitionen: Die finanziellen Ressourcen für den Bereich Gesundheit sind in den letzten Jahren kaum gestiegen – entgegen der Erwartungen vieler BGM-Verantwortlicher.
- Fokus auf falsche Maßnahmen: Trotz steigender psychischer Belastungen konzentrieren sich viele Unternehmen noch immer auf Angebote in den Bereichen Ergonomie sowie Sport und Bewegung, während Maßnahmen zur Stressbewältigung und Ressourcenstärkung zu kurz kommen.
- Gesunde Führung fehlt: Nur 38,3 Prozent der Organisationen bieten Maßnahmen zur gesunden Führung an, obwohl Führungskräfte als entscheidende Stellschraube für den Erfolg von BGM gelten.
Vorteile eines ganzheitlichen BGM
Trotz der aktuellen Herausforderungen bietet ein gut implementiertes betriebliches Gesundheitsmanagement zahlreiche Vorteile – sowohl für die Mitarbeiter als auch für das Unternehmen:
Vorteile für Mitarbeiter
- Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens
- Reduzierung von Belastungen am Arbeitsplatz
- Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenzen
- Bessere Work-Life-Balance
- Höhere Arbeitszufriedenheit und Motivation
Vorteile für Unternehmen
- Senkung der Fehlzeiten und Krankheitskosten
- Steigerung der Produktivität und Leistungsfähigkeit
- Verbesserung des Unternehmensimages und der Arbeitgeberattraktivität
- Erhöhung der Mitarbeiterbindung und -loyalität
- Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen
Studien zeigen, dass sich Investitionen in ein strukturiertes BGM durchaus rechnen: Der Return on Investment wird in verschiedenen Untersuchungen mit 1:2,7 angegeben – für jeden investierten Euro fließen also 2,70 Euro zurück.
Implementierung eines erfolgreichen BGM
Um ein wirkungsvolles betriebliches Gesundheitsmanagement zu etablieren, sind folgende Schritte entscheidend:
1. Commitment der Führungsebene
Der Erfolg eines BGM beginnt mit der Unterstützung durch die Geschäftsführung. Nur wenn das Management hinter dem Thema Gesundheit steht und mit gutem Beispiel vorangeht, kann BGM nachhaltig wirken.
2. Ist-Analyse und Bedarfsermittlung
Vor der Einführung konkreter Maßnahmen sollte eine gründliche Analyse der gesundheitlichen Situation im Unternehmen stehen. Dazu gehören:
- Auswertung von Krankenstandsdaten
- Mitarbeiterbefragungen
- Arbeitsplatzbegehungen
- Gefährdungsbeurteilungen (auch psychische Belastungen)
3. Zieldefinition und Strategieentwicklung
Basierend auf den Analyseergebnissen werden konkrete, messbare Ziele und eine BGM-Strategie entwickelt. Wichtig ist dabei die Abstimmung mit der Unternehmensstrategie und -kultur.
4. Strukturen schaffen
Für ein nachhaltiges BGM sind klare Strukturen und Verantwortlichkeiten unerlässlich:
- Einrichtung eines BGM-Steuerkreises
- Benennung eines BGM-Beauftragten oder Gesundheitsmanagers
- Integration in bestehende Managementsysteme
- Einbindung von Betriebsrat und Arbeitssicherheit
5. Maßnahmenplanung und -umsetzung
Die Planung und Umsetzung konkreter Maßnahmen sollte bedarfsgerecht und zielgruppenspezifisch erfolgen. Dabei ist eine ausgewogene Mischung aus verhältnis- und verhaltensorientierten Maßnahmen anzustreben.
6. Evaluation und kontinuierliche Verbesserung
Ein effektives BGM ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Regelmäßige Evaluation und Anpassung der Maßnahmen sind daher essenziell für den langfristigen Erfolg.
Finanzierungsmöglichkeiten für BGM
Viele Unternehmen scheuen die Kosten für ein umfassendes Gesundheitsmanagement. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung:
- Krankenkassenförderung
- Gesetzliche Krankenkassen unterstützen BGF-Maßnahmen nach § 20b SGB V
- Sowohl für Analyse- als auch für Umsetzungsmaßnahmen
- Beratungsleistungen und finanzielle Zuschüsse
- Förderprogramme
- Verschiedene Bundes- und Landesprogramme zur Gesundheitsförderung
- Förderung durch die Deutsche Rentenversicherung
- Unterstützung durch Berufsgenossenschaften
- Steuerliche Vorteile
- Lohnsteuerfreie Gesundheitsleistungen bis zu 600 Euro pro Mitarbeiter und Jahr (§ 3 Nr. 34 EStG)
- Absetzbarkeit betrieblicher Gesundheitsmaßnahmen als Betriebsausgaben
- Möglichkeiten zur Pauschalversteuerung
Die Nutzung dieser Finanzierungsmöglichkeiten kann die Kosten für ein BGM erheblich reduzieren und die Wirtschaftlichkeit verbessern.
Fazit: BGM als Investition in die Zukunft
Das betriebliche Gesundheitsmanagement steht vor großen Herausforderungen, wie die Whatsnext-Studie 2022 eindrücklich zeigt. Dennoch – oder gerade deshalb – ist es wichtiger denn je, in die Gesundheit der Mitarbeiter zu investieren. Die steigende Belastung durch die sich wandelnde Arbeitswelt, der Fachkräftemangel und die Zunahme psychischer Erkrankungen machen ein ganzheitliches BGM zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem strategischen Ansatz, der alle Mitarbeitergruppen berücksichtigt, verhaltens- und verhältnisorientierte Maßnahmen kombiniert und Gesundheit als Führungsaufgabe versteht. Unternehmen, die dies beherzigen, werden nicht nur die Gesundheit und Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter fördern, sondern auch ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig steigern.
BGM ist keine Kostenfrage, sondern eine Investition in die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens. Nutzen Sie die Chancen eines ganzheitlichen Gesundheitsmanagements – Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmenserfolg werden es Ihnen danken.
Quellen
Die in diesem Artikel zitierten Ergebnisse und Erkenntnisse zur aktuellen Situation des betrieblichen Gesundheitsmanagements basieren maßgeblich auf der #Whatsnext 2022 Studie – der größten Arbeitgeberstudie zum BGM in Deutschland:
- Techniker Krankenkasse (TK), Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) & Personalmagazin (2023): „#Whatsnext 2022 – Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt“. Die vollständige Studie ist abrufbar unter: www.ifbg.eu/whatsnext-studie/
Weitere Fachliteratur und Quellen:
- Badura, B., Ducki, A., Schröder, H., Klose, J. & Meyer, M. (2022): Fehlzeiten-Report 2022: Gesundheit und Arbeitsschutz in der Pandemie. Springer-Verlag.
- Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“, www.baua.de
Die wichtigsten Fragen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement (FAQ)
Was ist betriebliches Gesundheitsmanagement?
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist ein systematischer, ganzheitlicher Managementansatz zur Integration gesundheitsfördernder Strukturen und Prozesse in die Unternehmensorganisation. Es umfasst alle Maßnahmen, die ein Unternehmen gezielt durchführt, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern. BGM betrachtet die Gesundheit der Beschäftigten als strategische Ressource des Unternehmens und geht weit über einzelne Gesundheitsangebote hinaus – es ist ein kontinuierlicher Prozess der Organisationsentwicklung mit dem Ziel, gesunde Arbeitsbedingungen zu schaffen und gesundheitsbewusstes Verhalten zu fördern.
Was umfasst das betriebliche Gesundheitsmanagement?
Das betriebliche Gesundheitsmanagement umfasst vier zentrale Elemente, die in einem fortlaufenden Regelkreis organisiert sind:
- Bedarfsanalyse: Systematische Erfassung der gesundheitlichen Situation im Unternehmen durch Krankenstandsanalysen, Mitarbeiterbefragungen, Arbeitsplatzbegehungen und Gefährdungsbeurteilungen (physisch und psychisch).
- Maßnahmenplanung: Entwicklung zielgerichteter Interventionen basierend auf den Analyseergebnissen, unter Berücksichtigung aller relevanten Zielgruppen im Unternehmen.
- Maßnahmenumsetzung: Implementierung verhältnisorientierter (Arbeitsorganisation, Arbeitsumgebung) und verhaltensorientierter (individuelle Gesundheitsförderung) Maßnahmen.
- Evaluation: Regelmäßige Wirksamkeitsprüfung der durchgeführten Maßnahmen und entsprechende Anpassung für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Darüber hinaus umfasst das BGM strukturelle Komponenten wie die Einrichtung eines Steuerkreises, die Definition von Verantwortlichkeiten sowie die Integration des Gesundheitsmanagements in bestehende Unternehmensprozesse.
Was sind die 3 Säulen des BGM?
Ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement ruht auf drei tragenden Säulen:
- Betrieblicher Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit: Diese Säule umfasst alle gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren. Dazu zählen Gefährdungsbeurteilungen, Sicherheitsunterweisungen und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz bildet das verpflichtende Fundament jedes BGM.
- Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM): Diese seit 2004 gesetzlich verankerte Säule zielt darauf ab, Beschäftigte nach längerer Krankheit wieder erfolgreich in den Arbeitsprozess zu integrieren. Dies umfasst systematische Wiedereingliederungskonzepte, Arbeitsplatzanpassungen und unterstützende Begleitung durch spezialisierte Ansprechpartner und Führungskräfte.
- Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF): Diese freiwillige Säule umfasst alle proaktiven Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiter. Hierzu zählen Bewegungs- und Sportangebote, Ernährungsberatung, Stressbewältigungstrainings, Gesundheitstage und Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit.
Nur wenn alle drei Säulen gleichermaßen berücksichtigt und entwickelt werden, entsteht ein wirksames und nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement.
Welche Maßnahmen des BGM gibt es?
Das betriebliche Gesundheitsmanagement umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, die sich in drei Hauptkategorien einteilen lassen:
- Verhältnisorientierte Maßnahmen (zielen auf die Arbeitsbedingungen):
- Flexible Arbeitszeitmodelle und mobiles Arbeiten
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
- Lärmreduktion und optimale Beleuchtung
- Gesundheitsgerechte Führungskonzepte
- Transparente Kommunikationsstrukturen
- Arbeitsorganisatorische Verbesserungen
- Gesundheitsförderliche Pausenregelungen
- Verhaltensorientierte Maßnahmen (zielen auf das individuelle Gesundheitsverhalten):
- Bewegungs- und Sportprogramme
- Ernährungsberatung und gesunde Verpflegungsangebote
- Stressmanagement- und Resilienztrainings
- Angebote zur Suchtprävention
- Entspannungskurse und Achtsamkeitstrainings
- Gesundheitschecks und Vorsorgeuntersuchungen
- Qualifizierungsangebote zur Gesundheitskompetenz
- Strukturelle Maßnahmen (schaffen organisatorische Voraussetzungen):
- Einrichtung eines BGM-Steuerkreises
- Etablierung von Gesundheitszirkeln
- Führungskräfteentwicklung mit Gesundheitsfokus
- Gesundheitsorientiertes Ideenmanagement
- Betriebliches Eingliederungsmanagement
- Betriebliche Gesundheitsberichterstattung
- Netzwerkbildung mit externen Gesundheitsdienstleistern
Die Wirksamkeit eines BGM ist besonders hoch, wenn verhältnis- und verhaltensorientierte Maßnahmen kombiniert und auf die spezifischen Bedürfnisse der verschiedenen Beschäftigtengruppen zugeschnitten werden.
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