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G25 Untersuchung: Alles was Arbeitgeber wissen müssen

Die g25 Untersuchung gehört zu den wichtigsten arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen im beruflichen Alltag. Für Arbeitgeber ist es essentiell, die rechtlichen Grundlagen und praktischen Aspekte der g 25 zu verstehen, um sowohl die Sicherheit der Mitarbeiter als auch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu gewährleisten. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zur g25 Untersuchung aus Arbeitgeberperspektive.

Was ist die G25 Untersuchung?

Die g 25 Untersuchung ist eine arbeitsmedizinische Eignungsuntersuchung für Beschäftigte, die Tätigkeiten mit Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten ausüben. Der Begriff „G25“ leitet sich aus den Grundsätzen der arbeitsmedizinischen Vorsorge ab, wobei das „G“ für „Grundsatz“ und die „25“ für die laufende Nummer innerhalb dieser Grundsätze steht.

Die g25 dient der Überprüfung, ob Mitarbeiter aus gesundheitlicher Sicht für bestimmte Tätigkeiten geeignet sind, insbesondere wenn es um das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen geht. Die g 25 Untersuchunghat somit eine zentrale Bedeutung für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.

Rechtsgrundlage der G25 Untersuchung

Die g 25 basiert auf mehreren rechtlichen Grundlagen:

  1. Arbeitsschutzgesetz: Dieses verpflichtet den Arbeitgeber, für die Sicherheit und Gesundheit seiner Beschäftigten zu sorgen.

  2. ArbMedVV (Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge): Sie regelt die Durchführung der arbeitsmedizinischen Vorsorge im Rahmen des Arbeitsschutzes.

  3. DGUV-Grundsätze für arbeitsmedizinische Untersuchungen, zu denen auch die g25 Untersuchung zählt.

Diese Rechtsgrundlagen geben dem Arbeitgeber nicht nur Pflichten, sondern auch Handlungssicherheit im Umgang mit der g 25 Untersuchung.

10 wichtige Fakten zur G25 Untersuchung für Arbeitgeber

1. Für welche Tätigkeiten ist die G25 Untersuchung relevant?

Die g25 Untersuchung ist für alle Personen relevant, die im Beruf:

  • Kraftfahrzeuge führen (LKW, Busse, Dienstwagen)

  • Flurförderfahrzeuge bedienen (z.B. Gabelstapler)

  • Baumaschinen steuern

  • Kräne und andere Hebezeuge bedienen

  • Überwachungstätigkeiten mit hoher Verantwortung ausführen

Die g 25 ist insbesondere dann wichtig, wenn die Tätigkeit ein hohes Maß an Konzentration, Reaktionsfähigkeit und Zuverlässigkeit erfordert, um Risiken für die Gesundheit und Sicherheit von Personen zu minimieren.

2. Was wird bei der G25 gemacht?

Die g25 Untersuchung umfasst verschiedene Komponenten:

  • Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)

  • Körperliche Untersuchung einschließlich Herz-Kreislauf-System

  • Seh-Untersuchung (Sehschärfe, Farbensehen, räumliches Sehen)

  • Hörtest

  • Untersuchung des Bewegungsapparates

  • Bei Bedarf: Urin- und Blutuntersuchungen

  • Beurteilung der psychischen Belastbarkeit

Der Umfang der g 25 Untersuchung kann je nach spezifischer Tätigkeit und individuellen Risikofaktoren variieren. Die Untersuchung zielt darauf ab, die Eignung des Mitarbeiters für die spezifische Tätigkeit festzustellen.

3. Kann der Arbeitgeber G25 verlangen?

Ja, der Arbeitgeber kann und sollte die g25 Untersuchung für bestimmte Tätigkeiten verlangen. Gemäß Arbeitsschutzgesetz ist er sogar verpflichtet, Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und berufsbedingten Gesundheitsgefahren zu treffen. Die Anordnung einer g 25 Untersuchung kann daher nicht nur rechtmäßig, sondern sogar notwendig sein.

Wichtig ist jedoch, zwischen Pflicht- und Angebotsuntersuchungen zu unterscheiden:

  • Pflichtuntersuchungen: Der Arbeitgeber muss diese anordnen, und der Beschäftigte muss daran teilnehmen

  • Angebotsuntersuchungen: Der Arbeitgeber muss diese anbieten, aber der Beschäftigte kann sie ablehnen

Für viele Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten sind die G25-Untersuchungen als Pflichtuntersuchungen einzustufen.

4. Intervalle der G25 Untersuchung

Die g25 Untersuchung sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden:

  • Erstuntersuchung: Vor Aufnahme der Tätigkeit

  • Nachuntersuchungen:

    • Bis 40 Jahre: alle 5 Jahre

    • 41-60 Jahre: alle 3 Jahre

    • Über 60 Jahre: jährlich

Diese Intervalle stellen sicher, dass die Eignung des Beschäftigten kontinuierlich überprüft wird und altersbedingte Veränderungen berücksichtigt werden. Der Arbeitgeber sollte ein System zur Überwachung dieser Fristen implementieren.

5. Ist die G25 für Staplerfahrer Pflicht?

Ja, für Staplerfahrer ist die g25 Untersuchung Pflicht. Das Führen von Flurförderfahrzeugen wie Gabelstaplern erfordert besondere Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit. Die g 25 Untersuchung stellt sicher, dass der Mitarbeiter diese Anforderungen erfüllen kann.

Die DGUV Information 208-031 „Flurförderzeuge“ sowie der DGUV Grundsatz 308-001 konkretisieren die Anforderungen an Staplerfahrer, einschließlich der Notwendigkeit einer g25 Untersuchung. Ohne eine bestandene g 25darf ein Mitarbeiter keine Staplertätigkeiten ausführen, auch wenn er bereits einen Staplerschein besitzt.

6. Was wird bei der Augenuntersuchung G25 überprüft?

Bei der Augenuntersuchung im Rahmen der g25 werden folgende Aspekte überprüft:

  • Sehschärfe (Nah- und Fernsicht)

  • Gesichtsfeld

  • Farbsehvermögen

  • Dämmerungssehen

  • Blendempfindlichkeit

  • Räumliches Sehen

Diese Seh-Untersuchung ist besonders wichtig, da etwa 90% aller Informationen im Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen visuell aufgenommen werden. Für viele Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten gelten spezifische Mindestanforderungen an die Sehfähigkeit.

7. Kosten der G25 Untersuchung und wer sie trägt

Die Kosten für eine g25 Untersuchung liegen typischerweise zwischen 60 und 150 Euro, abhängig vom Umfang der Untersuchung und dem durchführenden Arzt. Gemäß § 3 Abs. 3 ArbMedVV müssen die Kosten für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen grundsätzlich vom Arbeitgeber getragen werden.

Dies gilt sowohl für Pflicht- als auch für Angebotsuntersuchungen im Rahmen der g 25. Der Arbeitgeber darf diese Kosten nicht auf die Beschäftigten abwälzen. Die Untersuchungen sollten zudem während der Arbeitszeit stattfinden, oder die aufgewendete Zeit ist als Arbeitszeit zu vergüten.

8. Dokumentation und Umgang mit Untersuchungsergebnissen

Der Arbeitsmediziner erstellt nach der g25 Untersuchung eine Bescheinigung über das Untersuchungsergebnis. Diese enthält in der Regel nur das Fazit zur Eignung, nicht aber detaillierte Befunde. Der Arbeitgeber erhält folgende mögliche Beurteilungen:

  • Keine gesundheitlichen Bedenken

  • Befristete gesundheitliche Bedenken

  • Dauernde gesundheitliche Bedenken

Die detaillierten medizinischen Daten unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht und werden nicht an den Arbeitgeber weitergegeben. Der Arbeitgeber hat jedoch die Pflicht, die Bescheinigungen über durchgeführte g 25 Untersuchungen zu dokumentieren und aufzubewahren.

9. Konsequenzen bei Nichteignung oder Verweigerung

Falls eine g25 Untersuchung zu dem Ergebnis führt, dass ein Mitarbeiter für bestimmte Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten nicht geeignet ist, hat der Arbeitgeber folgende Optionen:

  1. Anpassung des Arbeitsplatzes oder der Arbeitsbedingungen

  2. Umsetzung auf einen anderen geeigneten Arbeitsplatz

  3. In letzter Konsequenz: personenbedingte Kündigung (nur wenn keine alternative Beschäftigungsmöglichkeit besteht)

Bei Verweigerung einer Pflicht-g25 Untersuchung kann der Arbeitgeber den Mitarbeiter von den entsprechenden Tätigkeiten freistellen. Eine Beschäftigung in Bereichen, für die eine g 25 Untersuchung vorgeschrieben ist, ohne entsprechende Eignungsfeststellung, kann zu erheblichen Haftungsrisiken für den Arbeitgeber führen.

10. Implementierung im Untersuchmen: Best Practices

Für eine effektive Implementierung der g25 Untersuchung im Betrieb empfehlen sich folgende Best Practices:

  • Erstellen Sie einen detaillierten Überblick über alle Positionen, die eine g 25 Untersuchung erfordern

  • Integrieren Sie die Erstuntersuchung in den Einstellungsprozess

  • Führen Sie ein digitales Erinnerungssystem für anstehende Nachuntersuchungen

  • Informieren Sie Beschäftigte über Zweck und Ablauf der g25 Untersuchung

  • Etablieren Sie eine gute Zusammenarbeit mit einem Betriebsarzt oder arbeitsmedizinischen Dienst

  • Dokumentieren Sie alle durchgeführten g 25 Untersuchungen sorgfältig

Ein strukturierter Ansatz zur Durchführung und Überwachung der g25 Untersuchungen minimiert Risiken und hilft, die gesetzlichen Vorgaben zuverlässig einzuhalten.

Vorteile der G25 Untersuchung für Arbeitgeber

Die g25 Untersuchung bietet Arbeitgebern mehrere Vorteile, die über die bloße Erfüllung gesetzlicher Pflichten hinausgehen:

  1. Erhöhte Sicherheit am Arbeitsplatz: Durch die regelmäßige Überprüfung der Eignung wird das Unfallrisiko minimiert

  2. Rechtssicherheit: Bei Unfällen kann der Arbeitgeber nachweisen, dass er seinen Sorgfaltspflichten nachgekommen ist

  3. Kostenreduktion: Prävention von Unfällen spart langfristig Kosten für Ausfallzeiten und Sachschäden

  4. Gesundheitsförderung: Die g 25 kann auch als Teil eines umfassenden betrieblichen Gesundheitsmanagements gesehen werden

  5. Qualitätssicherung: Geeignete Mitarbeiter für sicherheitsrelevante Tätigkeiten tragen zur Qualität der Arbeitsprozesse bei

Für Arbeitgeber sollte die g25 Untersuchung daher nicht nur als gesetzliche Verpflichtung, sondern als wichtiges Instrument des Arbeitsschutzes und der Unternehmensführung betrachtet werden.

Häufige Fehler und Missverständnisse rund um die G25

Im Zusammenhang mit der g 25 Untersuchung treten immer wieder bestimmte Missverständnisse auf:

  • Verwechslung mit anderen G-Untersuchungen: Die g Untersuchungen umfassen verschiedene Grundsätze für unterschiedliche Gefährdungen – nicht jede G-Untersuchung ist eine g25

  • Annahme privater Vorsorgeuntersuchungen als Ersatz: Private Gesundheitschecks oder Führerscheinuntersuchungen ersetzen nicht die g25 Untersuchung

  • Fehlende Unterscheidung zwischen Eignung und Befähigung: Die g25 prüft nur die gesundheitliche Eignung, nicht die fachliche Qualifikation

  • Vernachlässigung von Nachuntersuchungen: Eine einmalige g 25 Untersuchung reicht nicht aus – die regelmäßigen Nachuntersuchungen sind ebenso wichtig

Arbeitgeber sollten sicherstellen, dass sie diese Aspekte korrekt verstehen, um kostspielige Fehler zu vermeiden.

Fazit: Die G25 Untersuchung als wichtiger Baustein im Arbeitsschutz

Die g25 Untersuchung ist ein unverzichtbares Element des betrieblichen Arbeitsschutzes und der Gesundheitsvorsorge. Als Arbeitgeber tragen Sie die Verantwortung, diese Untersuchung für Beschäftigte mit entsprechenden Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten zu veranlassen und zu dokumentieren.

Die korrekte Durchführung der g 25 schützt nicht nur Ihre Mitarbeiter und andere Personen vor möglichen Unfällen, sondern bietet auch rechtliche Sicherheit für Ihr Untersuchmen. Die Investition in regelmäßige g25 Untersuchungenzahlt sich durch verminderte Unfallrisiken, geringere Ausfallzeiten und einen reibungslosen Betriebsablauf aus.

Nutzen Sie die in diesem Artikel vorgestellten Informationen, um ein effektives Management der g25 Untersuchung in Ihrem Betrieb zu implementieren und so zur Sicherheit und Gesundheit Ihrer Beschäftigten beizutragen.

Lassen Sie uns miteinander sprechen!

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